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auf der Vietnam-Seite von paulhardcastle.de |
"Im Zweiten
Weltkrieg war das Durchschnittsalter der US-Soldaten 26."
"In Vietnam war es 19!" (aus dem '19'-Song,
German Version)
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INHALT |
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EiNLEITUNG
MSto.
(First: 26.09.2020/ upDate:
26.09.2020)
Das Lied '19', das
einzigartig ab Mai 1985 im Radio ertönte, brachte 10 Jahre nach
dem Ende des US-Krieges in Vietnam noch einmal das Trauma, die
Sinnlosigkeit, den Schmerz, die Verbrechen und den
Friedensgedanken in das Gedächtnis zurück.
Für Nord-Vietnam war es am Ende der Sieg
über einen Feind (USA), dem es nicht gelang das gesamte Land für
sich zu gewinnen. Kriegsherde, die nach dem Zweiten Weltkrieg
wieder in Korea, Vietnam, Iran, Irak, Nordafrika bis 2020
enstanden, hatte keine Lehren aus dem letzten globalen Krieg
gezogen.
Die Menschheit, scheinbar aufgeteilt in
Gut und Böse, lies die Waffen sprechen, statt miteinander zu
Sprechen. Der "Kampf gegen den Kommunismus" war
der Antrieb der Vereinigten Staaten von Amerika, den
Süd-Vietnamesen zu helfen, gegen den sozialistischen Bruder im
Norden. Zwei Weltmächte spielten zudem gegeneinander - die USA
und Sowjetunion - im Kalten Krieg.

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Vietnamkrieg
[vi'etnam, viet'nam],
die bewaffneten Kampfhandlungen in Indochina 1946-75, die ihren Ursprung
und Hauptschauplatz in Vietnam hatten. |
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Die
französische Phase (1946-54):
Der offene frz.-vietnames.
Konflikt begann mit dem Haiphong-Zwischenfall (Beschiessung Haiphongs
durch frz. Kriegsschiffe am 23.11.1946, als der Forderung des frz. Oberbefehlshabers
nach sofortigem Abzug des Vietminh aus Haiphong nicht entsprochen wurde).
Schon bald zeigte sich, dass das frz. Expeditionskorps den ab 1949
von den chinesischen Kommunisten unterstützten Vietminh-Truppen unterlegen
war. Die amerikanische Regierung gewährte Frankreich im Rahmen ihrer
antikommunistischen Eindämmungspolitik ab 1950 Finanzhilfe und entsandte Militärberater
nach Saigon.
1953 war der Vietminh militärisch im grössten
Teil des Landes präsent und konnte mit der polit. Unterstützung
der bäuerl. Bevölkerungsmehrheit rechnen. Nach dem Fall von Ðiên
Biên Phu (07.05.1954) wurden am 21.07.1954 in Genf die Waffenstillstandsabkommen
unterzeichnet (Genfer Konferenzen). Die in der von den USA und Grossbrit.
nicht unterzeichneten Schlusserklärung der Konferenz angekündigten gesamtvietnamesischen Wahlen zur Wiedervereinigung des in militärischen Einflusszonen
geteilten Landes scheiterten am Widerstand des von den USA unterstützten südvietnamesischen Regierungschefs Ngô Ðinh Diêm, der die
Franzosen aus dem Land drängte und alle oppositionellen Kräfte
ausschaltete. |
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Die
amerikanische Phase (1960-73):
US-Präsident John
Fitzgerald Kennedy
(*29.05.1917 - †22.11.1963 ermordet)
verstärkte die amerikan. Militärberater in Süd-Vietnam
von 2.000 Ende 1960 auf 16.300 Ende 1963. Gleichzeitig wuchs die Zahl der
eingesickerten Kader aus Nord-Vietnam. Der amerikan. Präs.
Lyndon
B. Johnson
(*1908 - †1973)
liess sich aufgrund des nie ganz aufgeklärten Tonkin-Zwischenfalls
(die angebliche Beschiessung von zwei US-Zerstörern durch nordvietnamesische
Kriegsschiffe im Golf von Tonkin am 02.08. und 04.08.1964) vom Kongress
die Generalvollmacht für eine Ausweitung des Krieges geben u.a.
Verstärkung der amerikan. Truppen, Luftangriffe gegen militär.
und wirtschaftl. Ziele in Nord-Vietnam sowie gegen das von Nordvietnamesen
benutzte Strassennetz des Ho-Chi-Minh-Pfades in Laos und Kambodscha).
In Süd-Vietnam konnten die Amerikaner auch durch den Einsatz ihrer
überlegenen Luftwaffe und die Anwendung neuer Kampfmethoden (Entlaubungsmittel,
Napalm) zwar einen militär. Gesamtsieg ihres Gegners vereiteln, aber
keinen eigenen Sieg erzwingen. Eine polit. Wendung brachte die nordvietnames.
Tet-Offensive der Truppen Vo Nguyên Giaps Ende Jan. 1968. Obwohl
sie militärisch letztlich ein Fehlschlag war, wirkte sie in den USA
als Schock. Mit der Einstellung der Bombardierungen des Nordens wurde die
wichtigste Bedingung für die Aufnahme von Verhandlungen (ab Mai 1968
in Paris) erfüllt. In den USA und weltweit nahm die Kritik an der amerikan. Vietnampolitik zu.
Die Lösung
aus dem amerikan. Überengagement strebte Präs. R.M. Nixon durch
den Abbau der amerikan. Streitmacht in Vietnam seit Anfang 1969, in bilateralen
Geheimverhandlungen seines Sonderberaters H.A. Kissinger mit Nord-Vietnam
seit Aug. 1969 und durch die Vietnamisierung des Konflikts an, d.h. durch
den massiven Aufbau der südvietnames. Armee.
Das Waffenstillstandsabkommen
vom 27.01.1973 (im März 1973 auf einer internat. Konferenz bestätigt
und garantiert) bestimmte den Abzug des gesamten militär. Personals
der USA, ohne über die im Süden befindl. nordvietnames. Truppen
etwas auszusagen. |
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Die
vietnamesische Phase (1973-75):
Verhandlungen zw.
den südvietnames. Kriegsparteien zur Bildung des im Abkommen vorgesehenen
Versöhnungsrats blieben ergebnislos. Beide versuchten vielmehr, ihre
Gebiete mit Waffengewalt zu vergrössern. Diese 3. Phase des Krieges
endete mit dem vollständigen Zusammenbruch der südvietnamesischen
Armee (30.04.1975 Eroberung Saigons). |
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Vietnam-Krieg (zweite Erklärung):
Die zweite Phase
der Indochina-Kriege (Indochinakrieg); anfangs ein vietnames. Bürgerkrieg,
der durch Unterstützung der UdSSR u. Chinas auf Nordvietnam. Seite
u. durch das militär. Eingreifen der USA auf Südvietnam. Seite
zu einem SO-asiat. Krieg wurde. Die USA griffen ein, weil sie fürchteten,
dass die südostasiat. Staaten kommunistisch würden (Dominotheorie)
u. dass sie selbst Macht u. Einfluss in den östl. u. sö.
Pazifik-Staaten verlieren könnten.
Als Südvietnam
sich 1956 weigerte, die auf der Genfer Indochina-Konferenz (1954) vorgesehene
Volksabstimmung zur Wiedervereinigung abzuhalten, kam es in Südvietnam
seit 1957 zunehmend zu Guerillatätigkeit
der kommunistisch geführten ðViet-Cong. Obwohl die USA als Garantiemacht
seit 1961 Militärberater entsandten u. schliessl. auch zum Sturz
der Regierung Diem beitrugen, verschlechterte sich ständig die militär.
Situation, insbes. durch das Einströmen von Material u. Soldaten aus
Nordvietnam. 1964 nahmen die USA den Tonkin-Zwischenfall zum Anlass
für einen Einsatz eig. Streitkräfte in Südvietnam u. für
einen Luftkrieg gegen Nordvietnam.
Juni 1969 begannen
die USA mit dem Abzug ihrer Truppen. Der V. wurde nach langen Verhandlungen
1973 durch einen Waffenstillstand formell beendet, der jedoch kein Ende
der Kämpfe u. keine Klärung der Machtverhältnisse in Südvietnam
brachte. Nach dem Sturz des Thieu-Regimes u. der Eroberung Saigons am 30.04.1975
war der 30jährige V. beendet. Der V. hat beide Teile Vietnams durch
Bomben u. Herbizide weithin verwüstet. |
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Insgesamt 347.309
US-Soldaten kämpften in Vietnam, 8.744.000
US-Soldaten aller Waffengattungen waren in der Zeit vom
04.08.1964-27.01.1973 im Kriegseinsatz* |
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2,5 Millionen Menschen starben
(90% Zivilisten). |
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Davon
starben 47.424
US-Soldaten direkt in der Schlacht + 10.785
andere US-Personen
/
insgesamt wurden
58.209
Soldaten
bestattet* |
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153.303
US-Soldaten und US-Personal wurden verwundet |
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1.300.000
Vietnamesen wurden getötet** |
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300.000
Vietnamesen und 2.000
Amerikaner werden noch vermisst
(2004**) |
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2.281
Hubschrauber wurden abgeschossen |
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Die
USA geben für die Suche nach vermissten US-Soldaten monatlich
1.000.000 U$ aus
(2004**) |
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Quellen: |
The World Almanac and
the Book of Facts 2009* |
DiscoveryChannel 2004** |
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CHRONIKAUSZUG
DES VIETNAMKRIEGES 23.11.1946 bis 30.04.1975
04.09.1945 Vietnam wird zur Republik
Der Unabhängigkeitserklärung
Ho Chi Minhs zwei Tage nach der japanischen Kapitulation
folgt die Entsendung eines französischen Expeditionsheeres,
das den Vietminh besiegen und die Kolonialmacht wiederherstellen
soll. Die Kämpfe eröffnen den Vietnamkrieg - 23.11.1946.
Am 07.05.1954 unterliegt
das von den USA unterstützte französische Korps den von China militärisch
versorgten Einheiten des kommunistischen Vietminh. Das am 21.07.1954 unterzeichnete Waffenstillstandsabkommen
spricht der Vietminh
die nördliche, den französischen Truppen die südliche Hälfte
Vietnams zu (02.08.1964). |
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Kriege und Krisenherde 1949 Indochinakrieg
(Vietnamkrieg)
Bao-Dai, der frühere
Kaiser von Annam, wird nach der Proklamation Vietnams zum selbständigen
Staat innerhalb der Französischen Union "Staatschef" der
"Republik Vietnam". Um die Unabhängigkeitsbewegung in Vietnam zu spalten
und die bürgerlichen Kräfte von der Unterstützung der Viet Minh abzubringen,
unterstützte die Kolonialmacht Frankreich 1948 die Einberufung
einer Provisorischen Zentralregierung Vietnams mit Sitz in Saigon unter
Führung des früheren Kaisers von Annam, der jedoch auch nach seiner
Ernennung zum »Staatschef« keinen Rückhalt in der Bevölkerung
findet.
Seit 1946 wird in
Vietnam zwischen den Viet Minh (bzw. der Vietnamesischen
Volksarmee) unter der Führung von Ho Chi Minh und Frankreich der Indochinakrieg
ausgetragen. Während die Franzosen die Kolonialherrschaft
weiterführen wollen, fordern die Viet Minh volle nationale Souveränität.
Die Vietnamesische
Volksarmee befolgt die Guerillataktik Mao Tse-tungs, während die
Franzosen über 100.000 Soldaten im Lande stehen haben, neben den regulären
Truppen auch afrikanische Kolonialeinheiten, Fremdenlegionäre
und schliesslich Vietnamesen in französischen Diensten.
Ho Chi Minh, der
1945 die Demokratische Republik Vietnam (DRV) ausgerufen hat,
erhält nach der Proklamation der Volksrepublik China am 01.10.1949
auch Unterstützung von Mao Tsetung. Der Westen sieht daher im Indochinakrieg
kein isoliertes Problem Frankreichs, sondern betrachtet
ihn als Teil des Kampfs gegen den Weltkommunismus. |
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21.07.1954 Erster Vietnamkrieg beendet:
Genf. Im Völkerbundpalast
endet die Indochina-Konferenz mit der Unterzeichnung eines
Waffenstillstandsabkommens. Vietnam wird durch eine provisorische
Demarkationslinie entlang des 17. Breitengrads in zwei Staatshälften
eine kommunistische und eine westorientierte geteilt; die Königreiche
Kambodscha und Laos erhalten ihre volle Souveränität.
Die französische
Kolonialherrschaft in Indochina endete am 07.05.1954, als nach 56 Belagerungstagen
die französische Festung Dien Bien Phu in Nordvietnam fiel.
Bereits einen Tag später begann die Genfer Friedenskonferenz.
Teilnehmer waren Frankreich, Grossbritannien, die USA, die UdSSR,
die VR China, der kommunistische Vietminh, die Republik Vietnam sowie die
Nachbarstaaten Laos und Kambodscha.
Im Rahmen ihrer
Eindämmungspolitik gegenüber der expansiven sowjetischen Aussenpolitik
schliessen die USA, die das Genfer Abkommen nicht unterzeichnen,
zum Schutz Südostasiens am 08.09.1954 ein Verteidigungsbündnis
mit Frankreich, Australien, Grossbritannien, Neuseeland, Pakistan,
den Philippinen und Thailand (SEATO). Südvietnam
wird in einem Zusatzprotokoll als zu verteidigendes
Interessengebiet
genannt.
Mit der Landung
der ersten US-amerikanischen Streitkräfte 1961 werden die Weichen für
den zweiten Vietnamkrieg (02.08.1964) gestellt. |
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Kriege und Krisenherde
1964
Vietnamkrieg
Am 02. und 04.08.1964 beschiessen nach US-amerikanischen Angaben
nordvietnamesische
Patrouillenboote US-Kriegsschiffe. Den sog. Zwischenfall von
Tongking nimmt US-Präsident Lyndon B. Johnson zum Anlass, die
Bombardierung des kommunistischen Nordvietnam zu befehlen.
Damit beginnt die
»amerikanische Phase« des Vietnamkriegs. Die Kapitulation
der französischen Truppen in Diên Biên Phu 1954 war die entscheidende
Niederlage Frankreichs im Indochinakrieg, der seit 1945 andauernden
»französischen Phase« des Vietnamkriegs. Im Waffenstillstand,
der im selben Jahr zwischen der Demokratischen Republik Vietnam
und Frankreich geschlossen wurde, wurde Vietnam am Fluss Ben Hai
in der Nähe des 17. Breitengrades provisorisch geteilt.
Während sich
Nordvietnam unter Ho Chi Minh als kommunistischer Staat stabilisierte, proklamierte
in Südvietnam 1955 der Katholikenführer Ngô Dinh Diém
die Republik und regierte diktatorisch mit Unterstützung der USA und der
Katholiken. 1960 schlossen sich die Widerstandsgruppen Süd-Vietnams
gegen die Gewaltherrschaft des US-gestützten Regimes zur Nationalen Befreiungsfront
(FNL) zusammen, wegen der kommunistischen Führung auch
als Vietcong bezeichnet (Viet Nam Cong San
= vietnamesische Kommunisten). Ngô Dinh Diêm wurde 1963 während
eines Militärputschs ermordet. Seither lösen
sich mehrere kurzlebige Militärregierungen ab. |
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1965
PERSON:
Lyndon
Baines Johnson, amerikanischer Politiker *27.08.1908
[Stonewall, Johnson City, Tex.] - †23.01.1973 [San Antonio, Tex.,
USA] 1963-69: 36. US-Präsident.
1965 weitete er den Vietnamkrieg mit dem
Befehl aus, Nordvietnam zu bombardieren. Trotz massiven Truppeneinsatzes
konnten die USA die Nordvietnamesen nicht besiegen. |
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Kriege und Krisenherde
1965 Vietnamkrieg
1965 landen rund
500.000 US-Soldaten in Vietnam zur Bekämpfung des Kommunismus. Den
von den USA so genannten Zwischenfall von Tonkin nahm US-Präsident
Lyndon B. Johnson 1964 zum Anlass, die Bombardierung des kommunistischen
Nordvietnam zu befehlen. Damit begann die "amerikanische Phase"
des Vietnamkriegs.
Die Kapitulation
der französischen Truppen in Diên Biên Phu 1954 war die entscheidende
Niederlage Frankreichs im Indochinakrieg, der seit 1945 andauernden
»französischen Phase« des Vietnamkriegs. Im Waffenstillstand,
der im selben Jahr zwischen der Demokratischen Republik Vietnam
und Frankreich geschlossen wurde, wurde Vietnam am Fluss Ben Hai
in der Nähe des 17. Breitengrads provisorisch geteilt.
Während sich
Nordvietnam unter Ho Chi Minh als kommunistischer Staat stabilisierte, proklamierte
in Südvietnam 1955 der Katholikenführer Ngo Dinh Diem die
Republik und regierte diktatorisch mit Unterstützung der USA und der
Katholiken. 1960 schlossen sich die Widerstandsgruppen Südvietnams
gegen die Gewaltherrschaft des US-gestützten Regimes zur Nationalen Befreiungsfront
(FNL) zusammen, wegen der kommunistischen Führung auch
als Vietcong bezeichnet (Viet Nam Cong San = vietnamesische Kommunisten). |
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Kriege und Krisenherde 1966
Vietnamkrieg eskaliert
Mit dem Scheitern der Friedensoffensive
von US-Präsident Lyndon B. Johnson und der Wiederaufnahme des Luftkriegs
gegen Nordvietnam am 31. Januar erlischt vorerst die Hoffnung
auf eine Beilegung des Indochina-Konflikts. Im Juli bombardieren
die USA erstmals die Städte Hanoi und Haiphong und nehmen dabei bewusst
Verluste unter der Zivilbevölkerung in Kauf. Obwohl
im Pentagon Zweifel wachsen, ob das kommunistische Nordvietnam militärisch
besiegt werden kann, verstärken die USA ihr Truppenkontingent bis zum Ende
des Jahres um 194.000 auf
375.000 Mann.
Auf der Konferenz von Honolulu im Februar
sagt Johnson den Verbündeten in Saigon massive Wirtschafts- und Entwicklungshilfe
zu. Erst auf massiven Druck von seiten der USA und
Teilen der Bevölkerung finden im September Wahlen zu einer konstituierenden
Versammlung statt. Die Chancen für den Wandel zu einer Demokratie
bleiben gering. Monatelang zerreisst ein Bürgerkrieg das
Land: Militante Buddhisten liefern sich nach der Absetzung des Kommandanten des
1. Korps, ihrem Glaubensgenossen Nguyen Chanh Thi, im Norden des Landes
blutige Gefechte mit Regierungstruppen; neun Mönche und
Nonnen verbrennen sich öffentlich. |
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Kriege und Krisenherde 1967
Proteste gegen Vietnamkrieg
Bis zum Ende des Jahres erhöhen die
USA die Zahl ihrer Soldaten in Vietnam auf 486.000. Mit einer Luftoffensive
an der Grenze zwischen Nord- und Süd-Vietnam, bei der durch
das Versprühen von Pflanzenschutzmitteln die Wälder
»entlaubt« werden, beginnt eine neue Phase des Krieges. Zugleich löst
das amerikanische Engagement in Südostasien immer mehr Proteste aus.
Am 15. April demonstrieren mehr als 350.000 Menschen unter Leitung des
Schwarzenführers Martin Luther
King gegen den Krieg in Vietnam. Weltweite
Beachtung findet auch die Wehrdienstverweigerung des farbigen Boxweltmeisters
Muhammad Ali alias Cassius Clay am 28. April in Houston /
Texas. |
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1967, 24. Januar, Dienstag
Der US-amerikanische Präsident Lyndon
B. Johnson ersucht den Kongress in Washington um zusätzliche Bewilligung
von 12,3 Milliarden US-Dollar (rund 48 Milliarden DM) für den Vietnamkrieg.
1967, 15. April, Samstag
125.000 US-Amerikaner demonstrieren unter
Führung von Martin Luther King in New York gegen den Vietnamkrieg. |
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Kriege und Krisenherde 1968 Vietnamkrieg
Vietcong und nordvietnamesische Truppen
beginnen am 30.01.1968 mit der Tet-Offensive, benannt nach dem Neujahrsfest
des Mondjahres, die den militärischen Zusammenbruch der USA
in Vietnam einleitet.
Vietcong-Einheiten überfallen die
US-Botschaft im südvietnamesischen Saigon und halten sie besetzt. Auch andere
südvietnamesische Städte werden angegriffen. Die Dauer, Schlagkraft
und Beweglichkeit dieser Offensive lösen in den USA Besorgnis
aus. Die US-amerikanische Abnutzungstaktik ist fehlgeschlagen. US-Präsident
Lyndon B. Johnson steht vor der Alternative, den Forderungen
der Militärs nach Truppenverstärkungen nachzukommen
und das militärische Engagement der USA noch auszuweiten oder die Erfolglosigkeit
der US-Politik in Vietnam einzugestehen.
Angesichts der militärischen
Lage und der zunehmenden Kritik in der Öffentlichkeit entscheidet
sich der Präsident für die Aufnahme von Verhandlungen am 10. Mai.
Der Oberbefehlshaber der US-Truppen in Vietnam, General William
C. Westmoreland, wird am 02. Juli abgelöst. |
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30.01.1968
Vietcong beginnen Tet-Offensive:
Vietnam. Vietcong-Verbände und nordvietnamesische
Truppen starten zu Beginn des buddhistischen Neujahrsfestes (Tet) eine
Grossoffensive, die im Vietnamkrieg (04.08.1964) zur Wende führt.
Der ungebrochene Kampfeswille der kommunistischen
Verbände, die u.a. zeitweise Teile der südvietnamesischen
Hauptstadt Saigon besetzen, schockiert die amerikanischen Öffentlichkeit. Entgegen offiziellen Verlautbarungen,
die von einem letzten Verzweiflungsschritt des Vietcong sprechen,
müssen die USA erkennen, dass der Krieg nicht zu gewinnen
ist. US-Präsident Lyndon B. Johnson kündigt im März eine Begrenzung
der Luftangriffe auf das Gebiet südlich des 20. Breitengrads an. Damit ist eine
der wesentlichen Voraussetzungen für erste Friedensgespräche
zwischen Nordvietnam und den USA geschaffen, die im Mai in Paris beginnen (27.01.1973). |
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16.03.1968 US-Massaker in Vietnam
My Lai. US-Soldaten verüben ein Massaker
an den Einwohnern eines südvietnamesischen Dorfes. 507 Menschen,
die meisten von ihnen Kinder und Greise, werden niedergemetzelt. My
Lai liegt nahe der nordvietnamesischen Grenze in einem Gebiet,
das die US-Armee zur sog.
Freien Feuerzone erklärt hat. In
diesen Regionen werden Dörfer systematisch zerstört, um sie für
den Vietcong unbrauchbar zu machen. My Lai wird zum Sinnbild eines Krieges,
dessen Leidtragende vor allem Zivilisten sind. In den USA wachsen Zweifel
an der moralischen Rechtfertigung ihres Eingreifens in Vietnam (04.08.1964).
Der Journalist Seymour M.
Hersh, der das
Verbrechen 1969 in vollem Ausmass ans Tageslicht bringt, erhält
1970 den Pulitzerpreis. Trotz Protesten von Veteranenverbänden
wird der in My Lai befehlshabende Offizier, Oberleutnant William L. Calley,
1971 zu lebenslanger Haft verurteilt. |
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1968, 23. Juli, Dienstag
In den Nordprovinzen Südvietnams
brechen heftige Kämpfe aus, in deren Verlauf der US-Generalmajor Robert Worley
durch den Abschuss seines Kampfflugzeuges 104 km nordwestlich von
Da Nang ums Leben kommt. Er ist der dritte US-General, der im Vietnamkrieg
fällt.
1968, 27. Juli, Samstag
Zum ersten Mal wird Thailand vom Vietnamkrieg
berührt. Kommunistische Partisanen verüben einen Anschlag
auf den US-Stützpunkt Udorn im Nordosten des Landes und zerstören
zwei Kampfflugzeuge. In Thailand sind 43.000 US-Soldaten stationiert. Fast
alle Aufklärungsflüge über Nordvietnam beginnen auf den acht US-Luftbasen
in Thailand.
1968, 20. September, Freitag
Im Kampf gegen den Vietcong machen die
USA im Vietnamkrieg auch Jagd auf Elefanten. Mit Kampfhubschraubern,
die mit Maschinengewehren und Raketen bestückt sind, töten
sie die Dickhäuter, die vom Vietcong für den Nachschubtransport aus Laos eingesetzt
werden.
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1969
PERSON:
Richard Milhous
Nixon,
amer.
Politiker *09.01.1913 [Yorba Linda, Kalif., USA] - †22.04.1994 [New York
City, N.Y., USA] 1969-74: 37. US-Präsident.
Beraten von H. Kissinger beendete er den
Vietnamkrieg (1969 Friedensplan für Südostasien) |
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Kriege und Krisenherde 1970 Kambodscha im Vietnamkrieg
Im Februar 1970 erobern nordvietnamesische
Truppen die sog. Ebene der Tonkrüge im neutralen Königreich
Laos zurück. Laos, wie auch das benachbarte Kambodscha, hat für die
Armee Nordvietnams und den Vietcong strategische Bedeutung als Aufmarschgebiet
und für den Nachschub auf dem entlang der Grenze zu Südvietnam
verlaufenden sog. Ho-Chi-Minh-Pfad.
Um diesen Nachschub zu unterbinden, marschieren
am 30. April 1970 auf Befehl von US-Präsident Richard M.
Nixon starke US-Verbände und südvietnamesische Truppen in Kambodscha
ein. Die überraschende und militärisch erfolglose Ausweitung
des Kriegs auf Kambodscha stösst auf starke internationale Proteste und heftigen
Widerstand in den USA. Zwar werden die US-Truppen bis Ende Juni wieder
abgezogen, aber Kambodscha ist nun endgültig in den Dauerkonflikt
um Vietnam einbezogen. Zudem steht die Aktion im Gegensatz zum erklärten
Ziel der US-amerikanischen Vietnampolitik, das 1964 begonnene militärische
Engagement erheblich zu reduzieren.
Dem Einmarsch in Kambodscha vorausgegangen
war der Sturz des kambodschanischen Staatsoberhaupts Norodom
Sihanuk am 18.03.1970, dem es bisher gelungen war, das Land weitgehend
aus dem Vietnamkrieg herauszuhalten. Das neue Regime unter
General Lon Nol betreibt eine USA-freundliche Politik. Am 09.10.1970 wird das Königreich
Kambodscha von Lon Nol zur Khmer-Republik
erklärt. |
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Kriege und Krisenherde 1971 Laos im Vietnamkrieg
Im Februar 1971 eröffnen 22.000 südvietnamesische
Soldaten mit Unterstützung der US-amerikanischen
Luftwaffe in Südlaos eine neue Front im Vietnamkrieg. Mit der Grossoffensive
wollen die alliierten südvietnamesisch-amerikanischen Truppen
den sog. Ho-Chi-Minh-Pfad unterbrechen, der Laos von Nord nach Süd
durchquert. Dieser Verbindungsweg hat für die Armee
Nordvietnams und den Vietcong grosse strategische Bedeutung als Nachschubstrasse
zur Versorgung ihrer Truppen in Kambodscha und Südvietnam. Die
südvietnamesisch-amerikanische Grossoffensive führt jedoch
nicht zum schnellen Erfolg, da Hanoi auf einen Angriff Saigons vorbereitet war.
Erst nach vierwöchigen Kämpfen gelingt den südvietnamesischen Truppen
die Einnahme der Stadt Tschepone, dem Hauptziel der Operation. Die Stadt
bildet einen der wichtigsten nordvietnamesischen Stützpunkte für
die Verteidigung des Ho-Chi-Minh-Pfads. Die Alliierten müssen
jedoch bald feststellen, dass das weitverzweigte Netz von Nachschubwegen
im laotischen Dschungel nicht dauerhaft unterbrochen werden kann.
Nach einer Grossoffensive der nordvietnamesischen Truppen brechen die
Alliierten im März die Laos-Offensive erfolglos ab.
Die Ausweitung des Vietnamkriegs auf Laos
stösst auf heftige internationale Proteste und starke Kritik
in den USA. Auch die Ankündigung von US-Präsident
Richard M. Nixon, im Rahmen eines allmählichen Rückzugs der USA
aus Vietnam bis zum 01.12.1971 100.000 US-Soldaten abziehen zu wollen,
ruft Proteste in der amerikanischen Öffentlichkeit hervor.
Bei der bislang grössten Friedensdemonstration in der US-Geschichte
fordern in Washington 300.000 Menschen den sofortigen Abzug der US-Truppen
aus Vietnam. |
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1971, 08. Februar, Montag
Im Vietnamkrieg wird eine dritte Front
eröffnet.
1971, 24. April, Samstag
An der bisher grössten Demonstration
gegen den Vietnamkrieg nehmen in Washington fast 300.000 Menschen teil.
1971, 17. September, Freitag
Bei Kämpfen im Mekong-Delta kommt
es nach Angaben aus Militärkreisen Saigons zu den blutigsten Gefechten im
Vietnamkrieg seit einem Jahr. Bei dem Versuch der Vietcong drei Stellungen
der Südvietnamesen zu überrennen, kommen 138 Soldaten ums
Leben. |
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Kriege und Krisenherde 1972 Rückzug der USA aus Vietnam
Die Welt atmet auf, als sich mit dem Waffenstillstandsabkommen,
auf das sich die USA und Nordvietnam vom 08. Oktober
1972 einigen und das am 27. Januar 1973 endgültig unterzeichnet
wird, ein Ende des langjährigen Vietnamkriegs abzeichnet.
Mit diesem Abkommen,
das den Abzug der noch verbliebenen US-Soldaten innerhalb von
60 Tagen und die Abhaltung freier Wahlen in Südvietnam vorsieht,
endet jedoch nur das direkte militärische Engagement der USA in
Vietnam, wo insgesamt 56.000 GIs gefallen sind. Der Krieg zwischen Nordvietnam
und Südvietnam zieht sich
noch bis zum völligen Zusammenbruch
der südvietnamesischen Armee Anfang
1975 hin.
Anfang 1972 gibt US-Präsident Richard
M. Nixon, der angesichts wachsender Proteste gegen den Vietnamkrieg
im In- und Ausland und in Hinblick auf die im November bevorstehende
Präsidentschaftswahl eine Beendigung des Kriegs oder zumindest des
US-Engagements anstrebt, einen Acht-Punkte-Friedensplan bekannt und informiert
die Weltöffentlichkeit über bilaterale Geheimverhandlungen
seines Sicherheitsberaters Henry A. Kissinger mit Nordvietnam seit August
1969. Dabei verfolgen Nixon und Kissinger das Ziel einer »Vietnamesierung«
des Konflikts: Parallel zu dem 1972 fortgesetzten Abzug der US-Streitkräfte
in Südvietnam (im August 1972 werden die letzten Bodentruppen
zurückgezogen) erfolgt der massive Aufbau der südvietnamesischen
Armee.
Während sich die US-Amerikaner allmählich
zurückziehen und Kissinger über einen Waffenstillstand verhandelt,
verschärfen sich im Verlauf des Jahres 1972 die militärischen Auseinandersetzungen
in Südvietnam. Die (nach der Tet-Offensive von 1968) zweite
nordvietnamesische Grossoffensive in Südvietnam
ab 30.03.1972 beantwortet Nixon mit der nach vierjähriger Pause Wiederaufnahme
des unbeschränkten Luftkriegs gegen Nordvietnam. Immer schwerere US-Luftangriffe
(zuletzt um die Jahreswende 1972/73) und die Verminung
der nordvietnamesischen Häfen (ab Mai 1972) bringt zwar Nordvietnams
Vormarsch vorerst zum Stehen, gibt aber auch Anlass für ein
erneutes Aufflammen der Proteste gegen den Vietnamkrieg in aller Welt. |
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1972, 30. März, Donnerstag
Im Vietnamkrieg beginnt eine Grossoffensive
der nordvietnamesischen Streitkräfte und der Vietcong-Guerillas
gegen Südvietnam, in deren Verlauf die kommunistischen Streitkräfte
über den 17. Breitengrad nach Süden vorrücken.
1972,
08. Juni, Donnerstag
Bei einem
US-Napalam-Angriff auf das Dorf Trang Bang in Nordvietnam wurde u.a. die
neujährige Phan Thị Kim Phúc von einem Kamerateam bei ihrer Flucht aus
ihrem Dorf gefilmt, als sie ihre brennende Kleidung auszog. Die Filmszenen und
ein Photo gingen um die Welt. Kim Phuc flüchtete im Oktober 1992 aus ihrer
Heimat nach Toronto, Kanada. Sie ist Mutter von zwei Söhnen und verheiratet.
1972, 30. Dezember, Samstag
Mehr als 200 US-amerikanische Wissenschaftler
richten einen Appell an US-Präsident Richard M. Nixon, den
Vietnamkrieg zu beenden.
1973, 14. Januar, Sonntag
Mehr als 15.000 Menschen nehmen in Bonn
an einer Grossdemonstration teil, die sich gegen den Vietnamkrieg
richtet. Der "Marsch durch Bonn" ist von mehreren Vietnamkomitees in der
ganzen Bundesrepublik organisiert worden.
1973,
12. Februar, Montag - Hanoi
Die ersten 600 amerikanischen Kriegsgefangenen werden in ihre Heimat entlassen. |
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Nobelpreisträger 1973 Frieden
Henry A. Kissinger
*27.05.1923 [Fürth, Weimarer Republik, DT] + Le Duc Tho *14.10.1911
[Pich-Le in der Provinz Hà Nam] - †13.10.1990 [Hanoi] - Kissinger, 1969-73 Sicherheitsberater
von US-Präsident Nixon, und der vietnamesische Politiker Le Duc Tho erreichten
nach knapp fünfjährigen Verhandlungen 1973 ein Waffenstillstandsabkommen
für den Vietnamkrieg. Viele Kritiker betrachteten die Auszeichnung,
die Le Duc Tho ablehnte, als verfrüht - erst 1975 verliessen
die letzten Amerikaner Saigon. |
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Kriege und Krisenherde 1975 Vietnamkrieg: Ende nach 30 Jahren
Mit der Besetzung Saigons durch Truppen
des Vietcong am 30. April endet der seit 1946 anhaltende Vietnamkrieg,
in den zeitweise auch die Nachbarstaaten Laos und Kambodscha hineingezogen
wurden. In diesen beiden Staaten können sich im April
ebenfalls sozialistisch orientierte Regierungen etablieren.
Die neue Regierung in Südvietnam strebt
die Umgestaltung von Gesellschaft und Wirtschaft sowie eine
baldige Vereinigung des seit 1954 geteilten Landes an; diese wird am 02.07.1976 vollzogen.
Die Niederlage der vom Westen gestützten
Machthaber in Saigon hat sich bereits Anfang des Jahres abgezeichnet,
als der Vietcong zu einer Grossoffensive ansetzte. Sie führte
zum vollständigen Zusammenbruch der südvietnamesischen Armee, ohne dass
es noch zu einer Entscheidungsschlacht gekommen wäre. Die Machtübernahme
der Kommunisten bringt ein neues Problem mit sich. Zehntausende Vietnamesen
fliehen, zumeist weil sie wegen ihrer Zusammenarbeit mit dem alten
Regime Sanktionen befürchten oder der nun drangsalierten Oberschicht
angehören. Die Flüchtlinge versuchen z. T. unter abenteuerlichen
Umständen, ihre Heimat zu verlassen. Die Nachbarstaaten sind durch
den Flüchtlingsstrom bald überfordert.
Der kommunistische Sieg in Indochina löst
vor allem in den USA einen Schock aus. Die Amerikaner hatten vom
Beginn der 60er Jahre an bis 1973 selbst in den Vietnamkrieg eingegriffen,
der ihnen als entscheidender Kampf gegen eine Ausbreitung des Kommunismus
galt. Nach dem Waffenstillstandsabkommen von 1973 hatten
sich die US-Soldaten fast vollständig aus Vietnam zurückgezogen,
die Regierung in Washington unterstützte das Regime in Saigon
aber weiter durch Militär- und Wirtschaftshilfe. Washington befürchtet
nun, dass bei den westeuropäischen Partnern der Eindruck entstehen könnte,
die USA seien kein zuverlässiger Verbündeter. |
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1974, 16. September, Montag
Der US-amerikanische Präsident Gerald
R. Ford gibt in Washington eine Amnestie für rund 40.000 Soldaten
aus dem Vietnamkrieg bekannt.
1975, 23. April, Mittwoch
US-Präsident Gerald Ford erklärt,
der Vietnamkrieg sei beendet, "soweit er Amerika betrifft".
1975, 30. April, Mittwoch
Der letzte US-Hubschrauber
verlässt vom Dach der US-Botschaft Saigon. Er fliegt wie die anderen
Hubschrauber raus aufs Meer zu den bereitstehenden US-Schiffen.
1982, 10. November, Mittwoch
In Washington beginnen fünftägige
Feierlichkeiten zur Einweihung des Denkmals für die US-amerikanischen
Gefallenen im Vietnamkrieg (Vietnam Veterans Memorial). In das Monument sind die Namen aller
57.939 in
Vietnam getöteten oder den 2.000 noch vermissten US-Soldaten eingraviert.
Gestalterin: Maya Lin *10.10.1959 [Athens, Ohio, USA] |
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Film 1985:
George Pan Cosmatos *04.01.1941 [Florenz,
Italien] - †23.04.2005 [Victoria, Kanada]
"Rambo II - Der Auftrag", 1985 USA (engl.: Rambo: First Blood, Part II)
Bei "Rambo II Der Auftrag" liegt das US-amerikanische
Publikum endgültig dem Killer Rambo (Sylvester
Stallone) zu Füssen: Innerhalb weniger Monate, bis zum Kinostart in der
Bundesrepublik Deutschland am 12. September, spielt der Film von
George Pan Cosmatos in den USA 130 Mio. Dollar ein. Der Film vermittelt
die Botschaft, dass die Niederlage der USA im Vietnamkrieg nicht
auf die kämpfenden Soldaten, sondern auf die Unfähigkeit der zaudernden
Politiker und Geheimdienste zurückzuführen ist. Ungeschminkt
plädiert der Film für ein starkes, imperialistisches Amerika und ist ein
Zeugnis des politischen Klimas unter der Präsidentschaft von Ronald
Reagan. Es kommt wiederholt zu Demonstrationen gegen die brutale Vernichtungspolitik,
die dieser Film propagiert. |
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1985,
Mai - Vietnamlied
'19'

Paul Hardcastle - '19' (Nineteen)
- erschienen by Chrysalis - Nr.1-Hit ab 10.06.1985
für 6 Wochen · Gold · Hit des Jahres 1985 - Position
(höchste):
1 - Wochen:
18 Wochen insgesamt - unter den Top10:
12
Wochen - Sales-Cart: 27.05.1985 - Airplay-Cart: 20.05.1985 - wiedererschienen: 1995
als CD '19' (1995) ; "The very best of Paul Hardcastle 1983-2003" 2CD 2003,
... auch auf Deezer.com oder Spotify.com -
in 13 Staaten No #1

Paul Hardcastle - 19 (German Version) - erschienen by Chrysalis - Sales 15.07.1985 - Position
(höchste):
17 - Wochen:
8 Wochen insgesamt - Voice: Werner Veigel,
ARD-Tagesschau-Nachrichtensprecher
†1995 www.paulhardcastle.de
| www.paulhardcastle.com
Linkeintrag bei
*DOCROCK
SHOW*
- ONLINE + MUSIC + MAGAZIN |
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1985, 14. August, Mittwoch
Die Volksrepublik Vietnam übergibt
den USA die sterblichen Überreste von 26 im Vietnamkrieg gefallenen US-Soldaten.
Ende des Kalenders › |
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Vietnam |


[vi'etnam,
viet'nam] (amtl. Soz. Republik
V. seit 1980), Staat in SO-Asien, grenzt im Norden an China, im Westen an
Laos und Kambodscha, im Süden und Osten an den Golf von Thailand bzw.
an das Südchinesisches Meer.
Lage:
Fläche:
331.230 km²
(2019)
; 127.243 sp. miles
(2008) ;
329.560 km²
(2008)
zwischen 8°33' und 23°22' nördl. Breite sowie 102°08' und 109°28'
östl. Länge
Einwohner: 96,6 Mill
(2019)
/
86.116.559
(Juli 2008)
= 264,7 je km2 / 79.526.000
(2001)
Hauptstadt: Ha Noi - 4.378.000
(2008)
, 3.977.202
(2003),
2.841.700 Ew.
(2002)
Verwaltungsgliederung: 8 Regionen mit 58 Provinzen, 5 Städten, 4 Stadtbezirke, 1 Sondergebiet
Amtssprache: Vietnamesisch
Nationalfeiertag: 02. September Währung: 1 Dong (D) = 100 Hao= 100
Xu Zeitzone: MEZ +6 Std.
Internet:
www.vietnambotschaft.org
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Auswärtiges
Amt zu Vietnam
Landesnatur:
Vietnam erstreckt sich über 1.600 km Länge
an der Ost-Küste der Halbinsel Hinterindien. Die Breite beträgt
im Norden 600 km, in der Mitte 60 km, im Süden 350 km. Kernräume sind
das Tonkin- (im Norden) und das Mekongdelta (im Süden); beide sind durch eine
schmale Küstenebene verbunden. Nach Westen folgt ein stark gegliedertes
Bergland. Es erreicht 3.142 m Höhe im Norden und setzt sich
nach Süden in der Küstenkette von Annam fort. Es herrscht trop.-monsunales Klima. Trop. Regenwald und
laubabwerfende Monsunwälder sind
verbreitet. Im Norden gibt es Nadelwälder, an den Küsten Mangroven.
Bevölkerung:
Über 80% der Eeinwohner sind Vietnamesen,
die sich traditionell zum Buddhismus bekennen. Sie leben vorwiegend im Tiefland.
Im Bergland leben Minderheiten, u. a. Miao, Muong und Bergstämme (Montagnards), im
Süden Cham, Khmer und Chinesen. Es besteht
10jährige Schulpflicht. Vietnam verfügt über 3 Universitäten
(2008).
Wirtschaft, Verkehr:
Dem Eigenbedarf dient der Anbau von Reis,
Mais, Hirse, Kartoffeln, Bataten, Maniok, Sojabohnen und Zuckerrohr.
Exportiert werden u. a. Gemüse, Obst, Kautschuk, Erdnüsse,
Kaffee und Tee. An Bodenschätzen verfügt V. über Steinkohle,
verschiedene Erze und Salz; Wiederaufbau der Ind. nach 1975. Ein wichtiger Devisenbringer
sind textile und handwerkl. Erzeugnisse, auch Rattan- und
Binsenartikel. Das Eisenbahnnetz ist 4.200 km lang, das Hauptstrassennetz
65.000 km. Wichtigste Häfen sind Haiphong, Thanh
Phô Hô Chi Minh und Da Nang. Internat. Flughafen bei Hanoi und Thanh
Phô Hô Chi Minh.
Geschichte:
Von der Frühzeit bis zur Kolonialzeit:
Im Delta des Roten Flusses errichteten die Viêt 257 v. Chr.
den Staat Aulac, der in dem nach 209 v. Chr. entstandenen Reich Nam Viêt
aufging. 111 v. Chr. wurde es zur chin. Prov.; 939 Vertreibung der Chinesen
und Gründung der ersten nationalvietnames. Dynastie. Unter der
späten Lêdynastie (1428-1788; 1527-92 verdrängt) endgültige
Unterwerfung des mittelvietnames. Reiches Champa (1471). Die Feudalgeschlechter
Nguyên und Trinh brachten die fakt. Regierungsgewalt an sich ; die Nguyên
bauten sich in Süd-V. ein seit 1620 unabhängiges Herrschaftsgebiet
auf. Die Zweiteilung des Landes wurde im Tây-So'n-Aufstand
(1772-78) beendet.
Kolonialzeit und Indochinakrieg:
Die 1802 folgende Nguyêndynastie
musste 1862 die reichsten Prov. in Süd-V. (Kotschinchina) an Frankreich
abtreten, das 1880-85 Annam und Tonkin ein Protektoratsverhältnis
aufzwang und diese 1887 mit Kotschinchina zur Indochin. Union vereinigte.
1941 ging aus der von Ho Chi Minh 1930 gegr. Kommunist. Partei
Indochinas die Freiheitsbewegung Vietminh hervor, die
nach der frz. Niederlage im 2. Weltkrieg und der Besetzung durch die
Japaner das gesamte Land erfasste. Am 02.09.1945 rief Ho Chi
Minh die Demokrat. Republik V. (DRV) aus. Entgegen dem frz.- vietnames. Abkommen
vom 06.03.1946, das der DRV den Status eines freien Staates innerhalb
der Frz. Union zuerkannte, betrieb Frankreich eine Rekolonialisierungspolitik,
der der Vietminh Widerstand entgegensetzte. Entschieden
wurde der verlustreiche Kampf durch die Niederlage des frz. Expeditionskorps
in Ðiên Biên Phu 1954. Auf der Genfer Indochina-Konferenz 1954
wurde die provisor. Teilung von V. in eine nördl. Zone, in die sich
die Truppen des Vietminh, und eine südl., in die sich die des frz. Expeditionskorps
zurückziehen sollten, vereinbart (Vietnamkrieg).
Nord-Vietnam:
In Nord-Vietnam festigte die seit Nov. 1955
durchgeführte Landreform die Macht der Kommunisten. 1960 trat eine
neue Verfassung in Kraft. Die starke Abhängigkeit von den sowjet.
Kriegsmateriallieferungen für den Guerillakrieg in Süd-V. bewirkte
die zunehmende Orientierung nach Moskau. Die amerikan. Bombenangriffe auf Nord-V. ab 1964 brachten zwar
erhebliche Verluste und Zerstörungen,
unterbanden jedoch den Nachschub nach Süd-V. nicht.
Süd-Vietnam:
In Süd-Vietnam wurde 1954 der
antikommunist.
und antikolonialist. Katholik Ngô Ðinh Diêm Regierungschef;
im Okt. 1955 wurde die Republik Süd-V. ausgerufen und Ngô Ðinh Diêm
zum Präs. bestellt. Seine Gewaltherrschaft führte zum Anschluss auch der
nationalgesinnten bürgerl. Kräfte an die kommunist. geführte Nat. Befreiungsfront
von Süd-V. (FNL; Vietcong). Nach mehreren Militärrevolten (1963
Sturz Diêms) wurde 1965 General Nguyên Vàn Thiêu Staatsoberhaupt
(1967 Präs.). Die alten Privilegien blieben jedoch ebenso bestehen wie die
Korruption in Armee und Verwaltung. Nach dem Abzug der amerikan.
Truppen aus V. 1973 brach Süd-V. im April 1975 völlig
zusammen; die von der FNL getragene Provisor. Revolutionsregierung von Süd-V.
übernahm die Regierungsgewalt.
Das wiedervereinigte Vietnam (seit 1976):
1976 wurde offiziell die Wiedervereinigung
von Nord- und Süd-V. vollzogen (02.07.1976 Gründung der
Sozialist. Republik V. [SRV]). Der Prozess der Integration von Süd-V.
verschärfte sich ab 1978 und führte zu einem nicht abreissenden Flüchtlingsstrom
(1975-80 rd. 800.000 Flüchtlinge). Ende 1977 begannen krieger. Auseinandersetzungen mit dem
nach China orientierten Kambodscha, das
bis zum Frühsommer 1979 weitgehend unterworfen wurde. Die VR China
reagierte mit dem Einmarsch in Nord-V. Anfang 1979, zog sich aber
nach einigen Wochen aus den meisten besetzten Gebieten zurück.
Grenzzwischenfälle dauerten jedoch fort. 1985 eroberten vietnames. Truppen
im W Kambodschas wichtige Stützpunkte der Roten Khmer und der nichtkommunist. Widerstandsbewegung.
1989 zog V. seine Truppen aus Kambodscha
zurück und unterstrich seine Politik einer vorsichtigen aussenpolit.
und wirtschaftl. Liberalisierung. Im April 1992 wurde eine neue Verfassung
verabschiedet, die zwar weiterhin den Führungsanspruch der
KP festschreibt, aber auch das Recht auf Privateigentum zusichert. Erster Staats-Präs.
wurde Le Duc Anh.
Politisches System:
Sozialist. Republik; Verfassung von 1992.
Staatsoberhaupt ist der Staatspräs. Die Exekutive liegt beim
Min.rat unter dem Min.-Präs., die Legislative bei der Nat.versammlung (395
Abg., für 5 Jahre gewählt), die den Staatspräsidenten und den
Min.-Präs. wählt. Beherrschende Partei ist die Kommunist. Partei Vietnams
(KPV, bis 1976 Vietnames. Arbeiterpartei). Staatsoberhaupt: Tran Duc Luong (ab 25.09.1997) ; Regierungschef:
Phan Van Khai (ab 25.09.1997) -----------------------------------------------------------------------
Saigon:
['tsaigcn, tsai'gcn] Thanh Phô Hô
Chi Minh.
Thanh Phô Hô Chi Minh:
[vietnames. qaîò fo ho tòi mij] (Ho-Chi-Minh-Stadt; bis 1976 Saigon),
vietnames. Stadt am N-Rand des
Mekongdeltas, 3,17 Mio. E. 2 Univ., Museum; botan. Garten. Wichtigstes
Ind.zentrum S-Vietnams; Flusshafen; internat. Flughafen. Europ. Stadtbild
mit Bauten im Kolonialstil, Alleen und Parks; im Vorort Cholon Pfahlbauten
an Kanälen. - Die ehem. Khmersiedlung Saigon wurde 1859 Sitz des frz. Gouverneurs von Kotschinchina, 1887-1902 Hauptstadt des frz. Indochina;
1945 von jap. Truppen erobert; 1954-76 Hauptstadt Süd-Vietnams. -----------------------------------------------------------------------
Vietnamesen:
Vietnamesen (früher
Annamiten), zur
mongoliden Rasse gehörendes Volk in Hinterindien, mit eigener Sprache
(Vietnamesisch); Staatsvolk Vietnams.
Vietcong:
Vi|et|cong [viet'kc§], der; -s, -[s]
(nur Sing.: polit.
Bewegung im früheren Südvietnam;
Mitglied dieser Bewegung) Vietcongs;
(Vi|et|congs) -----------------------------------------------------------------------
Vietminh:
Vietminh [vi'etmin, viet'min], 1941 von
Ho Chi Minh gegr. und unter kommunist. Führung stehende Bewegung
gegen den jap. Imperialismus und den frz. Kolonialismus. Vietnam (Geschichte),
Vietnamkrieg. -----------------------------------------------------------------------
USA
(Geschichte - Auszug):
Präs. J.F. Kennedys verstärkt
nach der Kubakrise (1962) einsetzende Entspannungsbemühungen wurden
teilweise durch den militär. Einsatz in Vietnam belastet, der sich
unter den Präs. L.B. Johnson und R.M. Nixon bis Anfang der 1970er
Jahre stetig steigerte (Vietnamkrieg).
Das Ausbleiben dauerhafter Erfolge und
die ab 1965 von den Universitäten ausgehende Protestbewegung gegen
die amerikan. Kriegsbeteiligung führten 1973 zum Abzug der amerikan.
Truppen; der Glaube an die Unbesiegbarkeit der USA und an ihre Rolle als
Weltpolizist sowie die beherrschende Stellung des Dollars im Weltwährungssystem
waren in hohem Masse beschädigt. -----------------------------------------------------------------------
Pariser Konferenzen:
5. Internat. Vietnamkonferenz (26.02. bis 02.03.1973): Vereinbarung eines
Waffenstillstandes im Vietnamkrieg. -----------------------------------------------------------------------
Chemische Waffen:
Erstmalig wurden
C-Waffen im I. Weltkrieg (Gaskrieg) in Europa eingesetzt ; Im II. Weltkrieg kamen sie
nicht zur Anwendung, wurde aber ab 1942 von den USA getestet ; Im Vietnamkrieg wurde Napalm von den USA eingesetzt ;
Zuletzt hatte Saddam Hussein Nervengas gegen den Iran eingesetzt
(1988). Die Ergebnisse
waren stets verherrend! -----------------------------------------------------------------------
Genfer Indochina-Konferenz 26. April - 21. Juli 1954:
Ziel war die Beendigung
des Vietnamkriegs. Für Vietnam wurde eine Demarkationslinie nahe dem
17. Breitengrad festgelegt, die jedoch keine polit. Grenze sein sollte.
Die vietnames. Regierungstruppen sollten sich in die südl., der Vietminh
in die nördl. Zone zurückziehen. Die Vereinbarungen führten
zu keiner Befriedung.
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BÜCHER
ZU VIETNAM u.a. |
Peter Scholl-Latour: Der Tod im Reisfeld.
30 Jahre Krieg in Indochina, 1979.
Peter Scholl-Latour: Tod im Reisfeld,
1983.; P. Krebs: Die Kinder von Vietnam, 1990.
O. Fallaci: Wir, Engel und Bestien. Ein
Bericht aus dem Vietnamkrieg, 1986.
A. Buro/K. Grobe: Vietnam! Vietnam? Ed.
Suhrkamp 1197. |
. |
PERSON |
Dr. Peter Roman Scholl-Latour, geb. 09.03.1924 [Bochum, DT] -
gest. 16.08.2014 [Rhöndorf am Rhein, DT], war seit 1950
Journalist, 1960 - 1963 Afrika-Korrespondent der ARD, 1963
- 1969 Leiter des Pariser Studios der ARD, 1969 - 1971
Programmdirektor des WDR, ab 1971 Chefkorrespondent des ZDF
in Paris, 1973 Gefangennahme in Vietnam, allerdings konnte
er so Bilder aufnahmen, die kein anderer Journalist hatte, 1975 - Mai 1983 auch als Leiter des ZDF-Studios
in Frankreich tätig, 1981 in Afganistan, 1983 - Mitte 1988 war er
Vorstandsmitglied von Gruner + Jahr, sowie 9 Moante als
Chefredakteur des
"STERN", dezitiert für die Nachrüstung der Pershing
II-Raketen, heute freier Journalist, Publizist und
Nah-Ost-Experte (Iran, Irak) ; er mag keine Massenansammlungen, mag
nicht fotografiert werden, ist konservativ, ein neugieriger Mensch,
er ist wie er ist, ist nicht feige und sagt was zu sagen ist ; 28
Bücher bis 2007 (bis 2014 30 Bücher) |
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LINKS
ZUM VIETNAMKRIEG DER USA |
vva.org
(Vietnam Veterans of America)
vvmf.org
(Vietnam Veterans Memorial Fund)
vvof.org
(Vietnam
Veterans of Florida)
Wikipedia
(Vietnam Veterans of America)
Wardogs.com
(Military Memories)
TheMovingWall.org
(The Moving Wall of the Vietnam Veterans)
Military-Network.com
(Militärnetzwerk)
Thewall-Usa.com
(Vietnam Veterans Memorial)
VietVet.org/calmem.htm
(Vietnam Veterans)
VietVet.org/angelfir.htm
(Vietnam Veterans of America)
vwam.com
(Vets With A Mission)
weitere Links:
Bilder
zum Krieg und Protesten
(www.vietnampix.com) |
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